Wechsel in der Federführung

Rückblick auf drei erfolgreiche Jahre

Thüringer Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön übergibt zum 1. Dezember Federführung an Bayerische Verwaltungsstelle

Rhön, 29.11.2023 –  Wechsel in der Federführung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön: Die länderübergreifenden Geschäfte in der Rhön als auch national und international werden in den nächsten drei Jahren von Bayern koordiniert. Vom 1. Dezember 2020 bis zum 30. November 2023 hatte das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz sowie die Thüringer Biosphärenreservatsverwaltung Rhön die Federführung inne. Turnusgemäß bis zum 30. November 2026 liegt die Federführung nun in der Hand des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz sowie der Bayerischen Biosphärenreservatsverwaltung Rhön.

In den Jahren der Federführung durch Thüringen blickt das UNESCO-Biosphärenreservat auf einige Meilensteine für länderübergreifende Projekte und Aktivitäten zurück. So wurde die Partnerschaft zur nachhaltigen Landnutzung zwischen den drei Verwaltungsstellen mit dem Biosphärenreservat BIOAY in Peru geschlossen. Im Jahr 2021 feierte das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön mit vielen Veranstaltungen und Aktionen sein 30-jähriges Jubiläum. Besucherinnen und Besucher durften sich auf 30 Jubiläumsveranstaltungen, die Glasarche zu Besuch auf Point Alpha oder den Fotowettbewerb „Mensch.Natur.Einklang“ freuen. Anlässlich zum Jubiläum wurde außerdem das Jubiläumsmagazin „30 Jahre UNESCO-Biosphärenreservat Rhön“ veröffentlicht, der Podcast Biosphäre Rhön ins Leben gerufen sowie zahlreiche neue Formate entwickelt.

Weiterentwicklung und neue Innovationen

Auch neue Aktionen wie der Kern-, Pflege- und Entwicklungszonentag sowie die Biosphärenwochen und die Bewerbung von zertifizierten Natur- und Landschaftsführerinnen und Landschaftsführern wurden aus der Taufe gehoben. In den vergangenen Jahren beteiligte sich das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön außerdem an der deutschlandweiten Imagekampagne für Biosphärenreservate „Verrückt auf Morgen“. Zu den Meilensteinen gehörte auch die länderübergreifende Förderung der Baumwartausbildung der Rhöner Apfelinitiative e.V. von 2021 bis 2023 sowie die Ausbildung von Sternenparkführerinnen und Sternenparkführern gemeinsam mit den sechs Landkreisen des Biosphärenreservats.

Gemeinsam für eine nachhaltige Entwicklung

Auch länderübergreifende Projekte wie das Rotmilan-, Quellen- oder Skymonitoring sowie die dritte repräsentative Meinungsumfrage zum UNESCO-Biosphärenreservat Rhön haben in den vergangenen Jahren viel bewirkt und die nachhaltige Entwicklung im „Land der offenen Fernen“ vorangebracht. Mit dem Landschaftsmonitoring wird eine wichtige Datengrundlage für die Veränderungen der Rhöner Kulturlandschaft bereitgestellt. Zudem wurden Planungshilfen zur umweltverträglichen Außenbeleuchtung erstellt und länderübergreifende Bildungsprojekte, wie die Ausweisung von weiteren Biosphärenschulen und –kitas vorangetrieben. In diesem Zuge wurde die Umweltbildungsarbeit durch neue Arbeitshefte zum Rotmilan und Sternenpark Rhön sowie durch das neue Kinderbuch „Milo der Rotmilan“ bereichert.

Zu den weiteren Schwerpunkten gehören die intensive Begleitung des Rhöner Biosphären-Schinkens mit der Dachmarke Rhön sowie die gemeinsame Entwicklung innovativer Ideen, wie der RhönWollets – ein ökologischer Langzeitdünger aus Schafwolle. Zudem entstanden 13 neue Broschüren in barrierefreier „Leichter Sprache“. In den vergangenen Monaten standen die Erarbeitung des Berichtsentwurfs „Evaluierung UNESCO-Biosphärenreservat Rhön“ und die Durchführung der Bereisung durch das MAB-Nationalkomitee auf der Agenda.

Hunderte Teilnehmer bei länderübergreifenden Biosphärentagungen

Auch auf drei erfolgreiche länderübergreifende Biosphärentagungen mit insgesamt mehreren hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern blicken die Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservats zurück – 2021 zum Thema „Nachhaltige Regionalentwicklung“ und in 2022 mit dem Schwerpunkt „Der Klimawandel in der Rhön – höchste Zeit zu handeln“. Bei der diesjährigen Tagung standen „Erneuerbare Energien“ im Fokus. Im Dezember dieses Jahres werden engagierte Rhönerinnen und Rhöner außerdem zum ersten Mal mit dem Rhöner Biosphärenpreis ausgezeichnet.

Wie geht es weiter?

Im kommenden Jahr ist im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön einiges geplant. So steht nicht nur die Abgabe des finalen Berichts zur periodischen Überprüfung des Biosphärenreservats Rhön bei der UNESCO auf dem Programm, sondern auch der Start von jährlich stattfindenden neun Dialoggruppen zur Umsetzung des Rahmenkonzept 2018 in den Bereichen Mobilität/Verkehr, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Jagd, Kultur, Soziales, Energie und Klimaschutz, Tourismus, Kommunale Entwicklung, Wirtschaft, Handwerk, Handel und Gewerbe. Zudem feiert der Sternenpark Rhön im kommenden Jahr sein 10-jähriges Jubiläum. Zentrales Projekt für die kommenden drei Jahre ist des Weiteren die Erstellung einer Kommunikationsstrategie unter Einbezug wichtiger Partner wie der Rhön GmbH, den Landkreisen und den Kommunen.

Foto 1: Stabwechsel nach drei Jahren von Thüringen nach Bayern: Die drei Verwaltungsstellen sowie die Umweltministerien der drei Bundesländer arbeiten eng zusammen. Von links (erste Reihe): Ulrike Schade (BRV-TH), Karoline Witte (TMUEN), Uwe Katzenberger (TMUEN), Franziska Hannig (BayStMUV) und Julia Rösch (BRV-BY). Von links (zweite Reihe): Dr. Frank Riedel (BRV-TH), Elmar Herget (BRV-HE), Torsten Raab (BRV-HE), Wiebke Büschel (HMUKLV), Martin Kremer (BRV-HE), Mathias Reinelt (BayStMUV) und Bertram Eidel (Regierung von Unterfranken) / Foto: Lea Hohmann