Partnerschaftstreffen 2022
Am 16.06.-19.06.22 hat endlich wieder unser Partnerschaftstreffen mit unseren lieben Freunden aus Schweden und Estland stattgefunden.
Auch dieses Jahr haben wir uns wieder mit einem spannenden Thema befasst:
„Das Ehrenamt und Vereine in der Krise? Bürgerschaftliches Engagement und Freiwilligentätigkeit in der Krise? Bedeutung für Kommunen und Europa“
Bürgerschaftliches Engagement ist eine der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft in den Gemeinden und der Europäischen Union als Wertegemeinschaft. In Zeiten leerer Kassen und steigender Ausgaben sind vor allem Kommunen mehr denn je auf das ehrenamtliche Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Für die europäische Wertegemeinschaft ist das Ehrenamt ebenso wichtig in Hinblick auf individuelle Teilhabe, gesellschaftliche Integration, Wohlstand, das kulturelle Leben, stabile demokratische Strukturen und soziale Bindungen.
Durch immer höhere Anforderungen im Beruf, verändertem Freizeitverhalten, mehr Individualität und Egoismus, sind Entwicklungen zu erkennen, dass das Ehrenamt an Bedeutung verliert. Hieraus erwachsen Gefahren für die Gesellschaft und für Europa als Garant für den Frieden und für die Wahrung von Menschenwürde, Demokratie, Freiheit, Gleichstellung, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. Immer mehr Menschen wollen vom ehrenamtlichen Engagement der anderen profitieren ohne sich selbst einsetzen zu müssen. Um die Werte, für die Europa steht, zu erhalten und zu fördern, ist es zwingend notwendig, die Bürgerinnen und Bürger Europas zur aktiven demokratischen Bürgerbeteiligung und zu Solidarität in Krisenzeiten zu motivieren.
Fazit/Ergebnisse:
- Ohne Ehrenamt besteht die große Gefahr, dass das gesellschaftliche, kulturelle und soziale Leben in vielen Bereichen unserer Kommunen zum Erliegen kommt.
- Wer sich ehrenamtlich engagiert, übernimmt soziale Verantwortung und hat die Chance, Dinge zu bewegen und nachhaltig zu verändern.
- Ehrenamtliches Engagement ist die Klammer, die die an vielen Stellen auseinanderdriftende Gesellschaft zusammenhalten kann.
- Ohne freiwillige Mithilfe besteht die Gefahr, dass in der Gesellschaft Versorgungslücken entstehen.
- Ehrenamtliche Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil unserer demokratischen Gemeinschaft und spielt im gesamtgesellschaftlichen Leben eine bedeutende Rolle.
- Die Motivation, freiwillig und ehrenamtlich zu arbeiten ist vielschichtig.
- Ehrenamtliche Arbeit und die Übernahme von Verantwortung können eine innere Zufriedenheit und ein positives Gefühl schaffen.
- Ehrenämter sind oft anstrengend und mühsam.
- Eigene Talente und Fähigkeiten können eingesetzt werden, um das Leben anderer Menschen leichter und besser zu machen.
- Ehrenamtliche Arbeit wird belohnt mit Dankbarkeit, sozialen Beziehungen und dem Gefühl etwas Gutes zu tun.
- Mit ehrenamtlicher Arbeit werden Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen unterstützt und bereichern das Zusammenleben und den so wichtigen Zusammenhalt unserer Gesellschaft.
- Mit ehrenamtlicher Tätigkeit werden Leistungen im Gegenwert von vielen Milliarden Euro erbracht, die ohne das ehrenamtliche Engagement nicht möglich gewesen wären.
- Bereitschaft zum Ehrenamt ist vorhanden, wird aber durch Vorschriften erschwert.
- Im ländlichen Bereich und kleinen Ortschaften ist gegenseitige Hilfsbereitschaft selbstverständlich und sehr hoch. In mittleren und großen Städten lässt öffentliches und ehrenamtliches Engagement nach.
- Ehrenamt bzw. bürgerschaftliches Engagement ist für unsere Demokratie unabdingbar. Wir brauchen Menschen, die sich für ihre Positionen einsetzen und sich für die demokratischen Werte stark machen.
- Viele Betätigungsfelder: Sport, Kultur, Umwelt, Freizeit, Selbsthilfe, Gesundheit.
- Zunehmende Aggressivität gegen Helfer.
- Coronapandemie und Lockdowns haben geschadet, vor allem den Vereinen.
Im Projekt waren ca. 500 bis 600 Bürgerinnen und Bürger direkt involviert. Durch Öffentlichkeitsarbeit und Presseberichte wurden ca. 100.000 Menschen erreicht und über das Treffen und das Thema informiert.
Ergebnisse des Jugendworkshops:
Frage 1: Warum interessieren sich Jugendliche nicht mehr für Vereine?
- Nicht genug Freizeit wegen Schule und dem Lernen.
- Internet, Social Media und Videospiele stehen im Vordergrund.
- Keine Motivation sich zu engagieren, weil zu viele Reglementierungen vorhanden sind.
- Klare Ziele und Ansagen fehlen.
- Die Kommunikation ist zu steif und unverständlich.
- Kontaktangst gegenüber Fremden.
- Angst davor, von Freunde gehänselt oder gemobbt zu werden, weil ehrenamtliches Engagement „nicht cool“ ist.
Frage 2: Was spricht dafür, dass sich Jugendliche ehrenamtlich engagieren?
- Gutes Gefühl „etwas Gutes, Wichtiges und Sinnvolles tun“.
- Neue Menschen kennen lernen, Kontakte knüpfen und reale (keine virtuellen) Freunde finden.
- Gemeinsam arbeiten, essen, trinken und feiern.
- Ein Gemeinschaftsgefühl ensteht. Jugendliche fühlen sich aufgenommen und respektiert.
- Eine sinnvolle Aufgabe haben.
- Etwas dabei lernen.
Frage 3: Was wünschen sich Jugendliche, um sich zu engagieren?
- Einfache und verständliche Kommunikation, nicht abstrakt und unverständlich.
- Führung und Vorbilder.
- Motivation sich zu engagieren in sozialen Medien und durch Influencer.
- Klare und übersichtliche Strukturen, wo und wie man sich engagieren kann?
Donnerstag, 16. Juni
ca. 16.00 Uhr Anreise der Teilnehmer, Ankunft in Fladungen. Gäste werden von Gasteltern am Marktplatz abgeholt.
18.00 Uhr Treffen der Teilnehmer und der Gasteltern im Gasthaus „Krone“
Begrüßung der Gäste durch Bürgermeister Michael Schnupp, Vorstellung der Teilnehmer und des Programms. Besprechung des Ablaufs der kommenden Tage. Einführungsvortrag durch Bürgermeister Michael Schnupp zum Thema: „Bürgerschaftliches Engagement und Freiwilligentätigkeit in der Krise? Bedeutung für Kommunen und Europa“.
Freitag, 17. Juni
8.00 Uhr Frühstück für Jugendliche in der Grenzlandhalle
9.00 Uhr Treffpunkt in der Grenzlandhalle: Workshops, Präsentationen und Vorträge: Die Partnergemeinden stellen ihre Vereine vor
Ca. 10.30 Uhr Kaffeepause Anschl. weiter mit Workshops: Erwachsene/Jugendliche
12.00 – 14.00 Uhr Mittagessen Grenzlandhalle und Freizeit
Nachmittags: Rundgang Fladungen: Vorstellung der Einrichtungen in Fladungen z.B. Feuerwehr, Sportheim, Rhönmuseum, Wasserspielplatz. Um 16.30 Uhr Führung durch das Schwimmbad in Fladungen.
18.00 Uhr Abendessen im Hotel Sonnentau
Samstag, 18. Juni
8.00 Uhr Frühstück für Jugendliche in der Grenzlandhalle
9.30-11.00 Uhr Besuch Freilandmuseum mit Führung (Treffpunkt Freilandmuseum)
12.00-14.00 Uhr Mittagessen in der Grenzlandhalle
Diskussion: Weitere Arbeit der Partnerschaft
14.30 Uhr Bürgermeister Markus Bischofer aus Alpach berichtet über das Europäische Forum Alpbach, eine Tagungsstätte, in der sich Wissenschaftler, Politiker und Wirtschaftslenker zu Gesprächen und Gedankenaustausch treffen.
16.30 Uhr Vorträge durch Landrat Thomas Habermann in seiner Eigenschaft als Mitglied im Ausschuss der Regionen bei der Europäischen Union in Brüssel.
Ca. 18.00 Uhr Danach Besuch des Feuerwehrfestes in Fladungen.
Sonntag, 19. Juni
8.00 Uhr Frühstück für Jugendliche in der Grenzlandhalle
Ca. 10.00 Uhr Beginn der Rückreise nach Frankfurt mit Stopp an der ehemaligen Grenze zur DDR am Schwarzen Moor in Fladungen.
Pressemitteilungen
Öffnung durch anklicken der Fotos und Links.
Mitteilungsblatt Fladungen (Pressemitteilung S. 6 ):
https://www.vgfladungen.rhoen-saale.net/fileServer/LKRG/1040/17346/MTB_2022-11_online.pdf
Mitteilungsblatt Fladungen (Pressemitteilung S. 2 ):
https://www.vgfladungen.rhoen-saale.net/fileServer/LKRG/1040/17346/MTB_2022-07_A4.pdf
Rhön unf Streubote 07.07.22: